• Hintergrundbild - Wellpappe

Ventile in Aktion
Überströmventil UV 5.5
Kontrolle des Wasser­drucks in der SNCR-Anlage eines Well­pappen­herstellers

In der Verpackungsindustrie geht der Trend zunehmend weg von Plastikmaterialien. Stattdessen werden nachhaltige papierbasierte Verpackungslösungen bevorzugt, um ambitionierte Ziele im Klimaschutz zu erreichen. Schon vor 150 Jahren haben Kartons und Behälter aus Wellpappe ihren Siegeszug um die Welt angetreten. Heute ist die Wellpappenproduktion ein komplexer Hightech-Prozess.

UV 5.5

Ein auf dem europäischen Markt führendes Unternehmen produziert in seiner deutschen Papierfabrik jährlich 500.000 t Wellpappenrohpapiere auf Basis von 100 % Altpapier. In den Papiermaschinen wird die Faserstoffsuspension zu einem Blattgefüge geformt, entwässert, getrocknet und in 5 m breite Papierbahnen aufgerollt. Zur Produktion der Wellpappe werden dann verschiedene Papierbahnen, die so genannten Wellen- und Deckenpapiere, in mehreren Lagen miteinander verklebt. Das Papier muss erwärmt und befeuchtet sein, bevor es unter hohem Druck zwischen zwei Walzen zur Welle geformt wird.

Der Wellpappenhersteller produziert in einem vollständig geschlossenen Kreislauf. Die Prozessabwässer werden in der hauseigenen Kläranlage aufbereitet und wiederverwendet. Aus Braunkohle und Spuckstoff - den bei der Produktion des Wellpappenrohpapiers anfallenden Reststoffen - sowie dem Biogas aus der Kläranlage werden in einem Multibrennstoffkessel Strom und Dampf für den Eigenbedarf gewonnen.

AUFGABE // Regelung des Wasserdrucks in der SNCR-Anlage

Zur Rauchgasentstickung (DeNOx) wird in dem Kraftwerk des Wellpappenproduzenten das SNCR-Verfahren (selektive nicht-katalytische Reduktion) eingesetzt, das die Stickoxide zurückhält, die bei den Verbrennungsprozessen mit hohen Temperaturen entstehen. Dazu werden ammoniakhaltige Reduktionsmittel in die Anlage eingedüst. Die Stickoxide aus dem Rauchgas und das Ammoniak-Luftgemisch reagieren miteinander und werden zu Wasserdampf und Stickstoff.

Eine Frequenzumrichter-gesteuerte Pumpe fördert Wasser zur Vermischung mit dem Harnstoff, der als Ammoniak-abspaltendes Reduktionsmittel eingesetzt wird. Das Überströmventil UV 5.5 ist als typisches Bypassventil auf der Pumpendruckseite eingebaut. Es hält den Wasserdruck in der SNCR-Anlage konstant, um ein gleichförmiges Sprühbild in der Anlage zu gewährleisten. Die selbsttätige Regelung des Ventils schützt gleichzeitig die Pumpensteuerung, indem es das vom SNCR-System nicht benötigte Wasser im Bypass ableitet.

LÖSUNG // Modulares Überströmventil UV 5.5

Der UV 5.5 ist ein federbelasteter Proportionalregler für den universellen Einsatz bei kleinen bis mittleren Durchsätzen und ist auf 14 bar Ansprechdruck eingestellt. Er regelt in diesem Anwendungsfall Stadtwasser mit einem Volumenstrom von max. 3 m³/h bei einer Temperatur von 15 °C und sorgt für einen konstanten Druck in der Anlage.

Gehäuse und mediumberührte Innenteile sind aus Edelstahl (1.4404/316L) gefertigt. Die Dichtungen bestehen aus EPDM, so dass der UV 5.5 eine exzellente Beständigkeit gegen die korrosive Atmosphäre der DeNOx-Anlage des Wellpappenproduzenten aufweist.

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