Ventile in Aktion –
Be- und Entlüftungsventil EB 1.12
Entlüftung von Flüssiggasen in der Erdölgewinnung
Bei der Erdölförderung treten Flüssiggase als Beiprodukt zu Tage. Diese unter der Abkürzung NGL (natural gas liquids) bekannten Begleitgase bestehen aus Kohlenwasserstoffen und sind entweder im Erdöl gelöst oder liegen als Gaskappe über der Erdöllagerstätte.
Bisher wurden diese Gase häufig abgeblasen oder abgefackelt, insbesondere in Ölfördergegenden mit mangelhafter Infrastruk turanbindung, während sie heutzutage so weit wie möglich zu einem vermarktbaren Produkt verarbeitet und beispielsweise zur Verstromung oder als Ausgangsstoff für die petrochemische Industrie genutzt werden. Auf Grund ihrer relativ geringen Verdampfungstemperatur werden diese Gase als Flüssigkeit gelagert und transportiert. Dies ist ökonomisch sinnvoll, da weniger Volumen bewegt werden muß und Pumpen anstatt Kompressoren eingesetzt werden können.
Aufgabe // Entlüftung von Hochpunkten in Flüssiggasrohrleitungen
Der Anlagendruck liegt bei normalen Umgebungstemperaturen oberhalb des Verdampfungsdrucks und gewährleistet den flüssigen Aggregatzustand der NGL. Allerdings sind Hochpunkte in den Rohrleitungen problematisch, denn hier kommt es zu Ausgasungen des ruhenden oder bewegten Mediums. Dies gilt insbesondere für inhomogene Mischungen, bei denen die Verdampfungspunkte unterschiedlicher Stoffe zu beachten sind. Wenn eine der Substanzen verdampft, wird die Rohrleitung über den Betriebszeitraum blockiert. Die Volumenströme werden geringer bzw. der Differenzdruck auf der Rohrleitung steigt an. Um dies zu verhindern, muss das entstandene Gas so schnell wie möglich mit Hilfe eines Dauerentlüfters aus der Leitung entfernt werden.
Lösung // Kompakter Standardentlüfter für den Dauerbetrieb
Da die Anlagenrohrleitungen kontinuierlich unter Druck stehen, ist ein Anfahrentlüfter für diese Anwendung nicht geeignet, denn er würde bei Bedarf nicht öffnen. Als Lösung wird der selbsttätige schwimmergesteuerte Dauerentlüfter EB1.12 eingesetzt, der die Gase ohne Fremdenergie ableitet. Er ist aus tiefgezogenem Edelstahl mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit hergestellt und für Temperaturen bis 130 °C ausgelegt. Diese Armatur kommt mit den deutlich geringeren Dichten des Mediums, die zum Teil nur 640 kg/m³ betragen, gut zurecht. Dazu trägt der große und leichte Schwimmer bei, der mit seiner hohen Festigkeit optimal für den Betriebsdruck der Anlage geeignet ist.