Ventile in Aktion –
Be- und Entlüftungsventil EB 1.84
Be- und Entlüftung von verschmutztem Grubenwasser in Tagebaubetrieben
In den bekannten Abbaugebieten für Braunkohle wird oberirdisch das Kohle-Sand-Gemisch mit spezieller Baggertechnik abgetragen. Damit diese riesigen Bagger störungsfrei arbeiten können und nicht im Schlamm versinken, muss das Grundwasser in Brunnen gesammelt und dann entsorgt werden. Leistungsfähige Unterwassermotorpumpen heben das Wasser, um es dann durch sogenannte Ableiter zu den Grubenwasserreinigungsanlagen fließen zu lassen. Die überwiegend oberirdischen Ableiter bilden ein Druckrohrsystem. An Hoch- und Tiefpunkten sollten zum Schutz der Rohrleitungen kombinierte Anfahr- und Betriebs- Ent- / Belüfter eingesetzt werden. Gewöhnlich denkt man bei großen Wasserrohrleitungen mit Durchmessern von mehr als einem Meter an stabile Stahlrohre oder sogar Beton- oder Keramikleitungen.
Seit einigen Jahren werden diese schwer beweglichen Rohrleitungen jedoch nicht nur in kommunalen Bereichen durch leichtere Kunststoffrohre ersetzt. Das bringt Kostenvorteile und hat einige praktische Gründe. Die Kunststoffrohre haben den Vorteil, dass das meist stark ockerhaltige Grubenwasser mit dann noch unterschiedlichen ph-Werten nicht am Material frisst. Die Armaturen müssen somit ebenfalls gegen diesen Verschleiß geschützt sein. Der EB 1.84 widersteht durch das gewählte Grundmaterial Edelstahl 1.4404 (316 L) den Angriffen problemlos. Die Mechanik ist durch geschickte, nämlich tiefe Anordnung des Schwimmers gegen die Verschmutzung durch Ockerschlamm geschützt. Trotzdem ist die Bauform des EB 1.84 sehr kompakt und im Verhältnis niedrig. Dies ist dringend erforderlich, denn die Außenaufstellung verlangt nicht nur die Funktionstüchtigkeit bei langen Frostperioden. Eine geringe Bauhöhe der Armatur reduziert die Windlasten (Momente), welche Kunststoffrohre nur schwerlich aufnehmen und kompensieren können.
Außerdem bietet der EB 1.84 durch seine enorm hohe Belüftungsleistung einen ausgezeichneten Schutz vor ungewollten Unterdrücken im System. Kunststoffrohr ist zwar leicht, günstig und gut zu verarbeiten, muss aber durch einen effektiven Vakuumschmutz vor Implosion geschützt werden.
